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Sonntag, 3. August 2014

Der Bau der Kaaba in Mekka durch Abraham und Ismail (Friede sei mit ihnen beiden)

Buchari (3364) berichtet von Ibn Abbas (r.): 

„Als erste Frau zog Hagar ein Taillentuch (ging bis zum Boden und Ihre Spuren wurden im Sand verwischt) an, um ihre Spuren gegenüber Sarah zu verwischen. Alsdann nahm Abraham sie und ihren Sohn Ismail, den sie stillte, und führte sie weg, bis er sie zum (Platz des) Haus Allahs ('Asqalani: d. h. zum Platz, wo das Haus Allahs ist. Damals stand die Kaaba noch nicht da) zu (dem Platz) eines großen Baums oberhalb von (dem Platz von) Zamzam am (Platz des) oberen Ende der (Heiligen) Moschee brachte. Damals gab es in Mekka niemanden und es gab kein Wasser. Abraham ließ die beiden dort und stellte ihnen ein Gefäß mit Datteln und ein Gefäß mit Wasser hin. Dann drehte er sich um und ging weg. Da folgte ihm die Mutter von Ismail (arab. Umm Ismail) und sagte: „O Abraham, wo gehst du hin und lässt uns hier in einem Wadi, wo es weder Menschen, noch irgendetwas anderes gibt?“ Sie wiederholte ihre Worte mehrmals. Abraham jedoch drehte sich nicht um. Da fragte sie: „Hat Allah dir dies befohlen?“, worauf er antwortete: „Ja.“ Da sagte sie: „Dann wird Er uns nicht im Stich lassen.“ Dann ging sie zurück.

Abraham ging weiter, bis er zur Thanijja kam, wo sie ihn nicht mehr sehen konnten. Dort wandte er sich mit seinem Gesicht in Richtung des Hauses (Allahs) und machte mit erhobenen Händen folgendes Bittgebet: „Unser Herr, ich habe einen Teil meiner Nachkommenschaft in einem unfruchtbaren Tal nahe bei Deinem heiligen Haus angesiedelt, o unser Herr, auf dass sie das Gebet verrichten m¨ogen. So mache ihnen die Herzen der Menschen zugeneigt und versorge sie mit Fr¨uchten, damit sie dankbar sein m¨ogen.“ [14:37]

Die Mutter von Ismail (arab. Umm Ismail) stillte ihren Sohn und trank von dem Wasser, bis kein Wasser mehr im Gefäß war. Da wurde sie durstig und ihr Sohn wurde durstig. Sie sah ihm zu, wie er nun mit seinen Füßen strampelte und sich mit seinem Körper hin und her bewegte (arab. jatalawwa). Da stand sie auf und ging, weil sie ihn nicht mehr so (leiden) sehen konnte. Sie fand als nächsten Hügel (wörtl. Berg) zu ihr den Hügel Safa. Sie stieg hinauf, und wandte sich zum Wadi, um zu schauen, ob sie jemanden sehen konnte. Sie konnte niemanden sehen.

Dann stieg sie wieder runter vom Hügel. Als sie das Wadi erreicht hatte, hob sie ihr Kleid etwas an und rannte wie jemand, der sich abmüht, zu (dem Hügel) Marwa. Dann stand sie auf (dem Hügel) Marwa und schaute aus, ob sie jemanden sehen konnte. Sie sah jedoch niemanden.Dies tat sie sieben Mal.”

 Ibn Abbas berichtet, dass der Prophet (s.a.s.) gesagt hat: „Dies ist der Sa'i (das rituelle Laufen zwischen Safa und Marwa bei der Pilgerfahrt (Hadsch und Umra) ) der Leute zwischen den beiden (Hügeln Safa und Marwa).” (Ibn Abbas berichtet weiter:) „Als sie zur Marwa kam, hörte sie ein Geräusch. Da sagte sie zu sich selbst: ‚Sahin (d. h. Pst – sei still).‘ (Aus dem Text bei Buchari geht nicht eindeutig hervor, ob Ibn Abbas den Propheten (s.a.s.) zitiert, oder ob es seine eigenen Worte sind.)

Dann lauschte sie nochmals und sagte: ‚Ich habe dich schon gehört – solltest du Hilfe mit dir bringen.‘ Da sah sie den Engel an dem Platz von Zamzam. (Asqalani: In einer hasan (guten) Überlieferung bei Tabari heißt es: Da rief (der Erzengel) Gabriel ihr zu: „Wer bist du?” Sie sagte: „Ich bin Hagar, die Mutter von Abrahams Sohn.” Da sagte Gabriel: „Wem hat er euch beide anvertraut?”, worauf sie antwortete: „Er hat uns Allah anvertraut.” Da sagte Gabriel: „Er hat euch jemandem anvertraut, der euch Genüge ist.”)

Er grub mit seiner Ferse – oder er sagte: mit seinem Flügel -, bis Wasser zum Vorschein kam. Da schob sie den Sand mit den Händen zusammen, um das Wasser einzugrenzen und füllte ihr Wassergefäß. Immer wenn sie Wasser (vom Boden) aufnahm, kam wieder neues (aus dem Boden) heraus.“  Ibn Abbas berichtet, dass der Prophet (s.a.s.) gesagt hat: „Möge Allah der Mutter von Ismail barmherzig sein, hätte sie doch Zamzam nicht eingegrenzt.” - oder er sagte: „Hätte sie nicht vom Wasser (gleich) geschöpft, dann wäre Zamzam ein (auf der Erde fließender) Fluss geworden.“ Sie trank vom Wasser und stillte ihren Sohn. Da sagte der Engel: „Habt keine Angst, dass ihr verloren geht, denn hier ist die Stelle des Hauses Allahs, welches dieser Junge und sein Vater bauen werden. Und Allah lässt nicht seine Leute verloren gehen.” Das Haus lag erhöht, als ob es auf einem Hügel läge120 und so floss das Regenwasser (arab. sujul) rechts und links an ihm vorbei. 

Sie (d. h. Hagar) lebte so in diesem Zustand, bis eine gemischte Gesellschaft von   Leuten von Dschurhum vorbeikam, die aus der Richtung von Kada' kamen. Sie rasteten am unteren Rand von Mekka. Da sahen sie einen (in der Luft) kreisenden Vogel. Sie sagten: „Dieser kreist bestimmt über Wasser. Wir kennen dieses Wadi von früher und es gab kein Wasser hier.“ Dann sandten sie einen oder zwei Diener (bzw. Boten) aus, die zum Wasser kamen. Sie kehrten zu ihren Leuten zurück und berichteten ihnen vom Wasser, woraufhin sie dorthin gingen. Als sie zum Wasser kamen, war die Mutter von Ismail da. Sie fragten: „Erlaubst du uns, dass wir uns bei dir niederlassen?“ Sie antwortete: „Ja, aber ihr habt kein (Besitz-)recht über das Wasser.“ Sie antworteten: „Ja (d. h. einverstanden).“ Ibn Abbas berichtet, dass der Prophet (s.a.s.) gesagt hat: „Dies freute die Mutter von Ismail, denn sie liebte die Gesellschaft von Menschen. So ließen sie sich nieder und schickten nach ihren Angehörigen, die sich dann auch (in Mekka) niederließen, bis es schließlich einige Familien dort wurden.“

Ismail wuchs zu einem jungen Mann heran und lernte von ihnen die arabische Sprache.122 Sie mochten ihn sehr und er gefiel ihnen, als er zu einem jungen Mann heranwuchs. Als er schließlich reif wurde, verheirateten sie ihn mit einer Frau von ihnen. Währenddessen starb die Mutter von Ismail. 

Nachdem Ismail geheiratet hatte, kam Abraham vorbei, um nach (seinen Angehörigen) zu schauen, die er dort gelassen hatte. Er fand aber Ismail nicht vor. Er fragte Ismails Frau nach ihm, worauf sie antwortete: „Er ist hinausgegangen, um für uns den Lebensunterhalt zu erwerben.” Daraufhin fragte er sie, wie es ihnen ging und wie ihre Lebensumstände sind. Sie antwortete: „Uns geht es schlecht. Wir haben ein hartes Leben und haben Entbehrungen zu ertragen.” Und sie klagte ihm so ihr Leid. Da sagte er: „Wenn dein Ehemann kommt, dann richte ihm den Friedensgruß aus und sage ihm, dass er seine Türschwelle auswechseln soll.” Als Ismail zurückkam, schien er etwas zu spüren. Er fragte seine Frau: „Ist jemand zu euch gekommen?”, worauf sie antwortete: „Ja, ein alter Mann, der so und so war (als ob sie ihn gering schätzte.). Er fragte mich nach dir, worauf ich ihm Auskunft gab. Dann fragte er mich, wie es uns geht und nach unseren Lebensumständen. Da sagte ich ihm, dass es uns schlecht geht und dass wir harte Lebensumstände haben.” Da fragte er: „Hat er dich mit etwas beauftragt?“ Sie sagte: „Ja, er beauftragte mich, dir den Friedensgruß auszurichten und er lässt dir sagen, dass du deine Türschwelle auswechseln sollst.” Da sagte Ismail: „Das war mein Vater. Er wies mich an, dich zu scheiden. So geh zu deiner Familie zurück.” Und so sprach er ihr die Scheidung aus und heiratete eine andere Frau von ihnen. Abraham blieb eine gewisse Weile fern und kam dann zu ihnen. (Abermals) fand er Ismail nicht vor. Da ging er hinein zur Frau von Ismail und fragte sie, wie es ihnen ginge, worauf sie antwortete: „Uns geht es gut und wir sind wohlhabend.” Und sie dankte Allah. Da fragte er. „Was habt ihr zu essen?”, worauf sie sagte: „Fleisch.” Da fragte er: „Und was trinkt ihr?“, worauf sie antwortete: „Wasser.” Da sagte er: „O Allah, gib ihnen Segen (arab. baraka) in dem Fleisch und dem Wasser.” Der Prophet (s.a.s.) sagte: „Sie hatten damals kein Korn. Hätten sie Korn gehabt, dann hätte er (d. h. Abraham) auch um Segen für sie in dem Korn erbeten.” Wenn jemand – außer in Mekka – sich nur von diesen beiden (d. h. Fleisch und Wasser) ernährt, dann bekommen sie ihm nicht gut. Er (d. h. Abraham) sagte: „Wenn dein Ehemann kommt, dann richte ihm den Friedensgruß aus und fordere ihn auf, dass er seine Türschwelle festigen soll.” Als Ismail kam, fragte er: „Ist jemand zu euch gekommen?” Sie sagte: „Ja, es war ein alter Mann da, der eine gute äußere Erscheinung hatte,” – und sie lobte ihn – „er fragte mich nach dir, und ich gab ihm Auskunft. Er fragte dann, wie es uns geht und wie unsere Lebensumstände sind. Da berichtete ich ihm, dass es uns gut geht.” Er (d. h. Ismail) fragte: „Und hat er dich mit etwas beauftragt?” Sie sagte: „Ja, er beauftragte mich, dir den Friedengruß auszurichten und er weist dich an, dass du deine Türschwelle festigen sollst.” Da sagte Ismail: „Das war mein Vater und du bist die (Tür)schwelle. Er wies mich an, dich zu behalten (und nicht zu scheiden).” 

Dann blieb er (d. h. Abraham) weg von ihnen für solange, wie Allah es wollte. Danach kam er und fand Ismail, wie er gerade einen Speer unter einem großen Baum (arab. dauha) in der Nähe von Zamzam schnitzte. Als er (d. h. Ismail) ihn sah, stand er auf und sie begrüßten sich, wie ein Vater sein Kind und ein Kind seinen Vater begrüßt. Dann sagte er: „O Ismail, Allah hat mir etwas befohlen.” Er (d. h. Ismail) antwortete: „Tu, was dein Herr dir befohlen hat.” Er fragte: „Wirst du mir dabei helfen?” Er (d. h. Ismail) antwortete: „Ich werde dir dabei helfen.” Abraham sagte: „Allah hat mir befohlen, dass ich dort ein Haus baue” - und er zeigte auf einen Hügel, der sich durch seine Erhöhung von der unmittelbaren Umgebung abgrenzte. Dort zogen sie dann die Fundamente des Hauses hoch. Ismail trug dabei die Steine herbei und Abraham baute. Als der Bau eine gewisse Höhe erreicht hatte, kam er mit diesem Stein und stellte diesen für ihn hin. Abraham stand auf dem Stein und baute und Ismail reichte ihm die Steine, währenddessen sie beide sagten: „O unser Herr, nimm (diese unsere Tat) von uns an. Wahrlich, du bist der Hörende, der Wissende.” [2:127] Und so bauten sie das Haus, bis sie schließlich um das Haus herum schritten und dabei sagten: „O unser Herr, nimm (diese unsere Tat) von uns an. Wahrlich, du bist der Hörende, der Wissende.

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