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Donnerstag, 1. Mai 2014

Der richtige Umgang mit Geld und Besitz

Vorteile von Geld und Besitz

Ibn Qudama: Sufjan ath-Thauri (der in der Anfangszeit des Islams lebte) sagte: "Geld ist die Waffe der Muslime in unserer Zeit".

Im Einzelnen ist Folgendes der Nutzen von Geld und Besitz:

Fürs Diesseits: 
Dies ist den Menschen gut bekannt – aus diesem Grund streiten sie sich auch um diese Güter.
Fürs Jenseits: 
Wenn man selbst etwas besitzt, dann kann man es entweder für sich selbst ausgeben oder anderen geben. In beiden Bereichen gibt es Vorteile fürs eigene Jenseits:

1. Für sich selbst ausgeben:

Die notwendigen Güter des Lebens wie Essen, Kleidung usw. Wenn man diese Güter nicht besitzt, dann hat man nicht den Kopf frei für gottesdienstliche Handlungen und den Einsatz für die Einladung zum Islam.

2. Für andere ausgeben:

    a) Sadaqa bzw. Spenden für Bedürftige
    b) Geld für Freundschaft und Geschenke in Maßen ausgeben, um eine schöne Beziehung mit seinen Mitmenschen aufzubauen
    c) Jemanden beschäftigen und dafür bezahlen, um selbst mehr Zeit zu haben für gottesdienstliche Handlungen und die Einladung zum Islam. Ibn Qudama: "Alles, was       du an (irdischer) Arbeit abgeben kannst und dadurch deine Angelegenheit erledigt             wird, es aber trotzdem selber machst, ist Selbstbetrug". 
   
Hierzu zählt beispielsweise, dass man einen Maler bezahlt, der einem die Wohnung             streicht – und der es viel schneller und effektiver machen kann als man selbst -, wenn         man ausziehen will.

In der Gesellschaft muss es natürlich ein Gleichgewicht geben zwischen Arbeitgebern, Arbeitnehmern, Auftraggebern und Projektnehmern. 

Nachteile von Geld und Besitz

Folgendes sind die Nachteile für die Religion:

  1. Man ist verführt, Sünden zu tun, die einem erst ermöglicht werden, wenn man das nötige Geld für das Begehen der entsprechenden Sünde hat.
  2. Man gewöhnt sich an ein weiches, verwöhntes Leben. Dies ist nachteilhaft, denn es kann sein, dass man irgendwann einmal Pflichten des Islams ausführen muss unter raueren Bedingungen, wozu man dann nur schwer in der Lage ist.
  3. Das Geld lenkt einen vom Gedenken an Allah ab – ein Problem, was fast jeder hat: Wenn man eine schön eingerichtete Wohnung mit vielen Gegenständen hat, ist man besorgt darum, diese instand zuhalten. Jemand, der Land besitzt, hat Angst, dass andere sein Bodenrecht verletzten. Einer, der eine Firma zusammen mit einem Teilhaber hat, ist möglicherweise besorgt, dass der andere ihn betrügt oder verhältnismäßig zu wenig arbeitet usw.

Der richtige Umgang mit Geld und Besitz

Im Einzelnen sind es folgende fünf Dinge, die man angehen kann:

  1. Bescheiden leben. Die Ausgaben auf das Nötige beschränken.
  2. Wenn man momentan genug an Versorgung hat, keine Angst vor der Zukunft haben, denn man bekommt alles, was Allah einem bestimmt hat in ganzem Maße.
  3. Sich bewusst machen, dass man stark, unabhängig und unbestechlich ist, wenn man nicht nach den irdischen Gütern giert.
  4. Den Luxus vieler Nichtmuslime und von verschwenderischen Muslimen anschauen und dies mit der Lebensweise der Propheten und Rechtschaffenen vergleichen. Wenn man sich immer die Biographien der Propheten und Rechtschaffenen in Erinnerung ruft, wird es leicht, von einem luxuriösen, auf das Diesseits gerichtete Leben Abstand zu nehmen. Und die Liebe zu diesen irdischen Gütern wird kleiner.
  5. Sich mit dem vergleichen, der besser in der Praktizierung des Islams ist und sich mit dem messen, der weniger vom irdischen Leben bekommen hat. Dann wird man einerseits versuchen besser zu werden und andererseits wird man sich bewusst, dass man eigentlich sehr viel von Allah bekommen hat, was einen zufriedener macht mit dem eigenen materiellen Zustand.

Grundsätzlich muss man geduldig sein und davon ausgehen, dass man nicht mehr viel Zeit im irdischen Leben hat. Dann wird man seine noch verbleibende Zeit eher für gute Taten nutzen als für das Streben nach Dingen, die ohnehin in Kürze vorbei sind.

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