Geld zu besitzen bedeutet, materielle Mittel zu
besitzen, wodurch man etwas Nützliches oder aber Schädliches – wie z. B.
unmenschliche Angriffskriege – anrichten kann.
Ansehen bedeutet, dass man die Herzen der Menschen
besitzt, wodurch man die Menschen zu etwas bewegen kann – auch wieder entweder
zu Gutem, wie die Propheten und die großen Gelehrten, oder zu Schlechtem, wie
z. B. Demagogen oder Idole - die die Menschen nutzlosem Zeitvertreib nahe
bringen.
Diese beiden Dinge, Geld und Ansehen unter den Menschen,
sind also Mittel der Macht, mit denen man viel Nützliches für die Gesellschaft
bzw. die Menschheit tun kann, andererseits können diese Mittel aber auch sehr
schädlich für einen selbst sein, wenn man diese rücksichtlos und unsachgemäß
zur Befriedigung des eigenen Egos einsetzt.
'Āmer ibn Saad berichtete, dass Saad ibn Abi Waqqas sich zwischen seinen
Kamelen befand. Da kam sein Sohn Umar. Als Saad ihn sah, sagte er: "Ich
suche Zuflucht vor dem Übel dieses Reiters". Da stieg er ab und sagte zu
ihm (d. h. zu seinem Vater): "Du bist bei deinen Schafen und Kamelen und
lässt die Leute sich um die Herrschaft alleine streiten?!" Da schlug Saad
ihm auf die Brust und sagte: "Schweig! Ich hörte, dass der Gesandte Allahs
(s.a.s.) sagte: "Allah liebt den Diener (Gottes), der gottesfürchtig,
unbedürftig und unscheinbar ist"."
Ibn Qudama: "Schlecht ist, wenn der Mensch selbst
danach strebt, bekannt zu sein. Wenn dies jedoch von Allah kommt, ohne dass der
Mensch etwas dazu getan hat, dann ist es nicht verurteilenswert. Jedoch ist ein
schwacher Mensch dadurch einer möglichen Verführung ausgesetzt".
Jemand, der nach Ansehen unter den Menschen strebt, muss
sich verstellen, um ein gutes Bild von sich zu zeigen, da er von Sorgen erfüllt
ist, wie die Menschen über einen denken.
Ein solcher Mensch wähnt sich selbst aufrichtig (arab.
mukhlis) vor Allah zu sein, und ist dabei (bei Allah) im Katalog der Heuchler
eingetragen.
Dies ist die Saat der Heuchelei. Deswegen hat der
Prophet (s.a.s.) die Liebe zum Geld und zum Angesehensein unter den Menschen
und deren Verderbnis für die religiöse Lebensweise mit zwei Wölfen verglichen,
die auf eine Schafsherde losgelassen werden:
Kaab ibn Malik berichtet, dass der Gesandte Allahs
(s.a.s.) gesagt hat: "Zwei hungrige Wölfe, die auf Schafe losgelassen
werden, sind für diese nicht schädlicher als die Gier eines Mannes nach Geld
und Ansehen für seine Religiösität (arab. din)".
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